In der Aquakultur ist die Schmalblättrige Lupine als Eiweißquelle alternativ zum Fischmehl interessant. Die meisten Erfahrungen gibt es dabei im asiatischen und australischen Raum. Aber auch in Europa steigen die Bedeutung der Aquakultur und damit das Interesse, im Rahmen nachhaltiger Produktionssysteme Fischmehl weitestgehend zu ersetzen.

Während die im Sojaextraktionsschrot enthaltenen Saponine und Lektine bei Lachsen darmschädigende Wirkungen auslösen können, wurde bei der Verfütterung von Lupinen kein entsprechender Effekt beobachtet (Knudsen et al., 2008). In dem BÖLN-Projekt OLA wurden Futterrezepturen mit steigenden Anteilen an Lupinenkernmehl als Haupteiweißquelle für Wolfsbarsche getestet. Zudem wurde geprüft, wie mit Hilfe von Fermentationsverfahren auf Basis von Phytase- und Xylanase-Enzympräparaten unverdauliche Substanzen wie Phytinsäure und die NSP enzymatisch aufgeschlossen werden können, um die Verdaulichkeit zu erhöhen. Obwohl die Fermentation zu einer starken Reduktion der Phytinsäure im Lupinenmehl führte, zeigte sich in Fütterungsversuchen lediglich bei kleinen Tieren unter 15 g eine positive Wirkung auf das Wachstum (Weiss et al., 2018). Bei einem anteiligen Fischmehlersatz durch Lupinenkernmehlanteile von bis zu 50 % wurden vergleichbare Leistungen wie mit 65 % Fischmehl erzielt.

Es wurden die hervorragende Eignung von Lupinen als ergänzende alternative Proteinquelle sowie das große Verwertungspotenzial auf dem Aquakulturmarkt herausgestellt. Hinsichtlich einer kommerziellen Umsetzung gibt es noch Bedenken bezüglich der Schwankungen im Angebot, der Qualität und Zusammensetzung.


Autorin:
Antje Priepke (LFA Mecklenburg-Vorpommern)