Datum

13.01.2016 - 09:00 Uhr

bis
13.01.2016 - 14:00 Uhr

Ort

Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg
Dorfstraße 1
14513 Teltow/ OT Ruhlsdorf

Vortragsveranstaltung der Gesellschaft zur Förderung der Lupine in Ruhlsdorf 2016

Auch im Jahr 2016 lud die GFL wieder zu ihrer Vortragsveranstaltung ein. Als Tagungsort wurde Ruhlsdorf, ein Ortsteil von Teltow bei Potsdam gewählt. Hier ist der Sitz des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurerneuerung (LELF) Brandenburg. Dieser Ort wurde einerseits gewählt, da er hervorragende räumliche und technische Möglichkeiten bietet und andererseits ist das Land Brandenburg das Bundesland mit dem größten Lupinenanbau in Deutschland. Also insgesamt beste Voraussetzungen für einen guten Veranstaltungstag. Bereits über die Rückmeldungen konnte mit einer guten Teilnahme gerechnet werden, die sich dann auch bestätigte. Rund 70 Teilnehmer aus Forschung, Landwirtschaft, Beratung und staatlichen Stellen trugen sich ein.

Der Vorstand konnte auch in diesem Jahr kompetente Fachleute gewinnen, die mit ihrem Wissen und Engagement die bisherige und weitere Entwicklung des Lupinenanbaus beeinflusst haben. Durch das sehr breite Besucherspektrum entstand auch eine rege Diskussion.

Herr Dr. Trilk Abteilungsleiter für Landwirtschaft und Gartenbau stellte als erster Referent das LELF vor. Besonders ging er darauf ein, dass Brandenburg das größte Anbaugebiet der Lupine in Europa ist.

Frau Böhme von der IG Pflanzenzucht gab wiederum eine sehr interessante Übersicht zum Leguminosenanbau in Deutschland. Dabei konnte eindrucksvoll aufgezeigt werden, dass die Leguminosen 2015 eine deutliche Flächenerweiterung erfuhren.

Dr. Barthelmes vom Landessortenwesen stellte die Ergebnissen der Landessortenversuche bei Lupinen vor. Besonders auf den sehr leichten Standorten in Brandenburg kam es durch die enorme Trockenheit zu starken Ertragsausfällen.

Herr Näther Leiter der Saatenanerkennung gab einen Einblick über die Situation der Lupinen im Rahmen des Saatgutanerkennungsverfahrens. Abhängig von Jahreseinflüssen kommt es zu unterschiedlich Qualitäten, wobei die Keimfähigkeit stark schwanken kann. Somit kommt es in einzelnen Jahren zu erhöhten Aberkennungen von Saatgut.

Über das Projekt SiLu sprach Frau Paak von der Universität Rostock. Der Blattrandkäfer ist der wichtigste Schädling im Lupinenanbau. Ihre Untersuchungen sollen einen genaueren Einblick zu den Arten, deren jährliche Entwicklung und mögliche Prognosen zum Befall geben.

Zu den möglichen Bekämpfungsstrategien des Blattrandkäfers berichtete Frau Beyer von der Saatzucht Steinach. Ihre Arbeiten sind Teil des SiLu-Projektes. Von diesen Ergebnisse soll dann auch der ökologischen Landbau profitieren können.

Zum Projekt LupiBreed referierte Frau Dr. Ruge Wehling vom JKI Groß Lüsewitz. Ziel des Projektes sind Zuchtlinien, die über verbesserte Eigenschaften verfügen und somit zur Ertragssteigerung und vor allem -stabilisierung der Lupine beitragen. Hier sind Platzfestigkeit, Antraknose und verbesserte Wuchstypen zu nennen.

Die Saatguttreuhandverwaltung (STV) arbeitet im Auftrag deutscher Züchtungsunternehmen und organisiert sowohl die Züchterlizenzen als auch alles zum Themenkomplex Nachbau. Herr Dr. von Köckritz wies darauf hin, dass die Einnahmen der Züchterlizenz Grundlage für die hervorragenden Leistungen mittelständiger Züchtungsunternehmen in Deutschland sind. Nur dadurch sind neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften möglich.

Die Agrargenossenschaft Großräschen baut schon über viele Jahre Lupinen an. Wie Herr Kockro Verantwortlicher für den dortigen Pflanzenbau berichtet, sind Lupinen wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge. Durch die Optimierung ihres Anbauverfahrens konnten sie in den vergangenen Jahren hohe und stabile Erträge als auch Marktleistungen erzielen.

Über den Stand des Lupinennetzwerkes informierte Herr Koch von der LLFG in Sachsen-Anhalt. Das Netzwerk konnte mit einer Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe in fünf Bundesländern Großversuche anlegen und auswerten. Ziel soll es sein, dass in den drei Jahren der Lupinenanbau dargestellt, optimiert und nach feldwirtschaftlichen und marktwirtschaftlichen Parametern analysiert wird.