Im Rahmen einer Weiterbildung zur Lebensmitteltechnikerin an der Fachschule für Lebensmitteltechnik in Kaiserslautern hat Frau Hademer eine Lupinenpraline entwickelt. Hier ihr Bericht über diese tolle, neue Kreation:

Das Konsumverhalten von Verbrauchern beim Lebensmitteleinkauf wird immer selektiver. Nicht nur ernährungsphysiologische Aspekte, auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Regionalität der Produkte trägt zum Kaufverhalten bei.

Aus dieser Beobachtung erwuchs die Fragestellung, ob es möglich ist, eine Pralinenfüllung zu kreieren, die die vom Verbraucher gewünschten Food Trends Nachhaltigkeit, Regionalität, erhöhter Proteingehalt und ganzheitliche Verwertung erfüllt.

Um dies zu erreichen, bietet sich die regional angebaute Weiße Lupine, mit ihrem    hohen Proteingehalt von ca. 36 Prozent, als ideale Basis für eine neuartige Füllung an. Mit dem Samen wurde in mehreren Versuchsreihen zum einen eine Zartbitterpraline mit einer Weiße Lupine-Erythrit Füllung produziert, als auch eine Zartbitterpraline mit einer Weiße Lupine-Schokoladen Ganache. Beide Sorten haben ernährungsphysiologische Vorteile gegenüber handelsüblichen Pralinen.

Lupinenpraline mit Weiße Lupine-Erythrit-Füllung (© Stefanie Hademer)

Die neu entwickelte Lupinenfüllung kann in der Variante mit reiner Weiße Lupine-Erythrit Füllung alle geforderten Trends aufgreifen. Ihr Brennwert wird um 32% gesenkt, der Proteingehalt um 7,3% auf 12,9% erhöht. Durch die ganzheitliche Verwendung der Süßlupine kommen zusätzlich Ballaststoffe in die Füllung. Damit hat die Füllung ernährungsphysiologische Vorteile gegenüber handelsüblichen Produkten auf dem Markt. Der Anbau der Weiße Lupine in der Pfalz erfüllt auch den Wunsch der Regionalität.

„Lupini“ mit Weiße Lupine-Schokoladen Ganache kann im Hinblick auf Nachhaltigkeit und ganzheitliche Verwendung ebenfalls punkten, hat aber nicht ganz so viele Vorteile bei der Nährstoffzusammenstellung. Zwar werden auch hier der Brennwert um 161 kJ pro 100g gesenkt und der Proteingehalt um 3,6% erhöht. Die Ergebnisse sind aber nicht so ausgeprägt wie bei der reinen Lupinenfüllung.

Praline „Lupini“ mit Weißer Lupine-Schokoladen Ganache (© Stefanie Hademer)

Anhand einer hedonischen Beliebtheitsprüfung und einer Onlineumfrage konnten Rückschlüsse auf die potenzielle Kaufbereitschaft und Akzeptanz der Verbraucher   gezogen werden. Beide Varianten werden als innovative Produkte erachtet. Die Resonanz auf die Weiße Lupine-Schokoladen Ganache Praline ist äußerst positiv und hat damit die höchsten Erfolgsaussichten auf dem Lebensmittelmarkt. Sie überzeugt vollkommen mit einem schokoladig, nussigen Geschmack und kann hier mit den anderen typischen Pralinenprodukten konkurrieren. Die Weiße Lupine-Erythrit Füllung stellt laut den Umfragen eher ein Nischenprodukt dar. Begründet durch ihre neuartige Füllung aus reiner Hülsenfrucht und Süßungsmittel bietet sie dem Verbraucher ein ungewohntes Geschmackserlebnis. Dieses könnte sich bei den heutigen Marktgegebenheiten jedoch als Trend etablieren.

Lupini-Logo (© Stefanie Hademer)

Neben den rechtlichen Aspekten, die zwingende Bedingungen der Lebensmittelinformationsverordnung zur Markteinführung darstellen, wurde auch ein Marketingkonzept aufgestellt. „Lupini“ kann mit ähnlichen Anbietern wie der Hessenpraline in punkto Preis und Nachhaltigkeit konkurrieren. Potenzielle Kunden sind die junge fitnessbegeisterte Food Enthusiastin und die qualitätsorientierte Best Agerin, die dieses Produkt in regionalen Geschenkeläden, Cafés oder Konditorein erwerben.

Abschließend ist zu sagen, dass mit „Lupini“ eine Pralinenfüllung entstanden ist, die die ernährungsphysiologischen Aspekte mit Nachhaltigkeit und Regionalität verbindet.

Aufgrund zahlreicher Nachfragen folgender Hinweis:
Obwohl die Produktion der Pralinen ein voller Erfolg war, ist bisher nicht geplant, die Produkte auch auf den Markt zu bringen. Falls sich dies ändern sollte, werden wir auf unserer Homepage darauf aufmerksam machen. Es wäre sehr zu wünschen, dass eine Markteinführung der Lupinenpralinen erfolgt!