Besonders wichtig beim Anbau von Körnerleguminosen ist die Unkrautregulierung. Diese beginnt bereits vor der Saat, um zum optimalen Saatzeitpunkt ein schnelles Auflaufen der Kulturpflanze in einem unkrautarmen Saatbett zu gewährleisten.

Die mechanische Unkrautbekämpfung erfolgt üblicherweise mit dem Striegel. Dabei ist sowohl das Entwicklungsstadium der Unkräuter als auch das der Kulturpflanze zu beachten. Es gilt: Je kleiner das Unkraut, desto effektiver der Striegel. Im so genannten Fädchenstadium ist das Unkraut am empfindlichsten. Dann befinden sich die Pflanzen noch unter der Erde, sind nicht fest verwurzelt und können leicht verschüttet oder herausgerissen werden. Über das Keimblattstadium hinaus ist eine wirksame Regulierung der wichtigsten Problemunkräuter erheblich schwieriger.

Blindstriegeln vor dem Auflaufen der Kulturpflanzen, etwa 3 bis 8 Tage nach der Saat, ist meist sehr effizient, da die Kulturpflanzen noch geschützt in der Erde liegen und hohe Flächenleistungen möglich sind. Die erwünschten Wirkungen werden aber nur erzielt, wenn der Boden ausreichend schüttfähig, also nicht verschlämmt ist.

Lupinen sind im Keimblattstadium sehr empfindlich gegenüber mechanischen Schädigungen. Ein Abbrechen der Keimblätter ist gleichbedeutend mit einem Pflanzenverlust. Sie sollten daher im Zeitraum Spitzen bis 3-Blatt-Stadium nicht bearbeitet werden.

Bei entsprechender Reihenweite ist ein Hackeinsatz bei gut sichtbaren Reihen möglich. Im frühen Stadium der Lupinen ist die Verwendung von Schutzscheiben ratsam. Bevorzugt sollte nachmittags gestriegelt oder gehackt werden, da dann die Gefahr des Abbrechens der Pflanzen geringer ist.


Autoren:
Carolina Wegner (LFA Mecklenburg-Vorpommern) und
Herwart Böhm (Thünen-Institut für Ökologischen Landbau)