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Düngung
Eine Düngung der Grundnährstoffe ist im konventionellen Anbau ab Versorgungsstufe C, im ökologischen Anbau ab Stufe B bis C erforderlich.
Da Kalium auswaschungsgefährdet ist, sollte in Abhängigkeit von der Bodenart vor allem auf leichten und durchlässigen Böden die Düngung direkt zu den Lupinen erfolgen. Phosphor können Lupinen mit Hilfe ihrer Pfahlwurzeln und Wurzelausscheidungen sehr gut aus dem Unterboden mobilisieren. Falls eine Phosphordüngung erforderlich sein sollte, ist diese bevorzugt auch direkt zu Lupinen zu geben. Die Magnesiumdüngung kann in der Regel in der üblichen Fruchtfolgedüngung vorgenommen werden. Körnerleguminosen haben einen relativ hohen Bedarf an Schwefel. Dennoch haben die Untersuchungen zur Schwefelversorgung und Schwefeldüngung nur teilweise einen deutlichen Effekte auf den Ertrag und die Proteingehalte gezeigt. Auf Schwefelmangelstandorte ist eine Düngung mit 20-30 kg S/ha zu empfehlen. Diese kann auch als Kombination mit schwefelhaltigen Kaliumdüngern erfolgen. Im konventionellen Anbau kann die S-Düngung auch in Form einer Blattdüngung mit Bittersalz erfolgen, die mit einer Insektizid- oder Fungizidbehandlung kombiniert werden kann.
Als Stickstoffsammler (s. Tabelle) wird den Lupinen kein Stickstoffdünger in jeglicher Form verabreicht. Mit der Gabe von Stickstoff würde der Gratisfaktor der biologischen N-Fixierung deutlich verringert. Somit ginge ein großer Vorteil des Lupinenanbaus verloren. Hinzu kommt, dass durch die Stickstoffdüngung das Unkrautwachstum stark gefördert, die Abreife verzögert und somit die Erntebedingungen deutlich verschlechtert würden. Diese Aspekte treffen in gleicher Form für organische Dünger wie beispielsweise Stalldung und Gülle zu.
Anhaltswerte zur Stickstoffbindung von Körnerleguminosen
Lupinenart | Kornertrag 86% TM (t/ha) | N-Gehalt im Korn (kg N/ t FM) | N-Entzug (kg N/ha) | N-Bindung (kg N/ha) | N-Saldo (kg N/ha) |
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Schmalblättrige Lupine | 2,5 | 48 | 120 | 150 | 30 |
Gelbe Lupine | 1,5 | 61 | 92 | 114 | 22 |
Weiße Lupine | 3,0 | 52 | 156 | 196 | 40 |
Körnererbse | 3,0 | 35 | 105 | 123 | 8 |
Den pH-Werten der Böden sollte auch beim Anbau von Lupinen entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt werden, da die Knöllchenbakterien ihre Aktivität bei zu niedrigen pH-Werten reduzieren. Die pH-Werte sollten daher in jedem Fall in dem für den Standort und die Bodenart optimalen Bereich liegen. Dabei ist auch auf die unterschiedlichen pH-Wert-Ansprüche der Lupinenarten zu achten.
Die Versorgung mit Spurenelementen wie Bor, Mangan und Molybdän ist vor dem Hintergrund ihrer positiven Wirkung auf die Stickstofffixierung und damit auch auf die Ertragsbildung sicherzustellen.
Autoren:
Bernd Schachler (ehemals Saatzucht Steinach)
Herwart Böhm (Thünen-Institut für Ökologischen Landbau)