Lupinen sind Stickstoffsammler und tragen durch ihr kräftiges, weit verzweigtes Wurzelsystem zur Strukturverbesserung des Bodens bei. Alle drei Arten haben eine lange Pfahlwurzel (Abb. 1), mit der sie Nährstoffe und Wasser auch aus tieferen Schichten nutzen können. Des Weiteren sind sie in der Lage schwer verfügbaren Phosphor aufzuschließen und somit pflanzenverfügbar zu machen.
Abb. 1: Wurzelsystem einer Schmalblättrigen Lupine. Foto: Julius Kühn-Institut
Die Integration von Lupinen in die Fruchtfolge beeinflusst das gesamte Anbausystem sehr positiv. Die größte Bedeutung hat dabei die hohe Stickstofffixierung und die Bereitstellung von Stickstoff für die nachfolgenden Kulturen. Weitere positive Vorfruchtwirkungen sind die Anreicherung von Humus und die Verbesserungder Bodenstruktur und -gare. Im ökologischen Landbau stellen Lupinen eine unverzichtbare Stickstoffquelle dar und der Vorfruchteffekt ist hier höher zu bewerten. Lupinen selbst stellen geringe Ansprüche an die Vorfrucht. Ein Anbau nach Kartoffeln ist nicht empfehlenswert, da mit einer erhöhten Rhizoctoniainfektion zu rechnen ist. Das Gleiche gilt für den Mais in Bezug auf Fusariosen. In Fruchtfolgen mit Raps kann ein Befall mit Sklerotinia negative Auswirkungen auf den Ertrag haben (siehe Standort und Klimaansprüche). Die günstigsten Folgefrüchte sind Wintergetreide und Winterraps. Der wertvolle Stickstoff wird von der Folgekultur verwertet und somit nicht ausgewaschen. Ist als Hauptkultur jedoch eine Sommerung vorgesehen, ist in jedem Fall eine schnellwachsende Zwischenfrucht zu drillen. Hier eignen sich besonders Senf, Ölrettich und Phacelia. Diese Kulturen verwerten und binden den Stickstoff, sodass die Auswaschungsgefahr minimiert wird. Die drei Lupinenarten sind mit sich selbst unverträglich. Somit sind Anbaupausen von mehr als 5 Jahren unbedingt einzuhalten. Bei engeren Fruchtfolgen kann es mit der Zeit zu starken Ertragseinbußen durch eine Reihe pilzlicher Schaderreger kommen, aber auch durch einen verstärkten Blattrandkäferbefall.
Autoren: Herwart Böhm, Jens Bojahr und Claus Wiegelmann-Marx