Seit Ende der 1990er Jahre dominiert in Deutschland die Schmalblättrige Süßlupine. Es gab nur sporadische kleine Vermehrungen von Gelben und Weißen Lupinen sowie Schmalblättrigen Bitterlupinen, die in Deutschland eine Zulassung für den Sommerzwischenfruchtanbau haben (Bundessortenamt 2024). Bei den Lupinen unterscheidet man Sorten mit determiniertem Wuchs, auch als endständige oder unverzweigte Sorten bezeichnet, und Sorten ohne determinierten Wuchs, auch als verzweigte Sorten bekannt. Die Saatzucht Steinach ist gegenwärtig das einzige Züchterhaus in Deutschland, das Schmalblättrige Süßlupinen züchtet und Sorten zur Zulassung gebracht hat. Die verzweigte Sorte Boregine beherrschte seit ihrer Zulassung im Jahr 2003 den deutschen Markt (Tab. 1), was sich auch in den Vermehrungsflächen widerspiegelt. Probor (Zulassung 2004) erlangte Marktbedeutung als Sorte mit hohem Rohproteingehalt. Die Sorten Carabor (Zulassung 2018, Vertrieb über DSV) und Lunabor (Zulassung 2020) wurden vom Bundessortenamt als ertragsstärker eingestuft. Neben den Sorten der Saatzucht Steinach wird auch die Sorte Bolero (polnische Züchtung, Vertrieb über IG Pflanzenzucht) angebaut, die sich durch verbesserte Hülsenplatzfestigkeit auszeichnet. Im Jahr 2024 wurde die Sorte SM Orion (Züchter Nordic Seed) neu vom Bundessortenamt zugelassen und im Ertrag und Rohproteinertrag als hoch bis sehr hoch (BSA-Note 8) eingestuft (Tab. 2.2). Als endständige Sorte hat nur Boruta (Zulassung 2001) eine Anbaubedeutung, hauptsächlich in Lagen, in denen eine frühe bzw. aufgrund der Standortbedingungen eine sehr gleichmäßige Abreife gefragt ist.

Tab. 1: Lupinen-Vermehrungsflächen in Hektar differenziert nach Sorten

Quelle: Beschreibende Sortenliste (2011, 2016, 2021, 2024a), Bundessortenamt (2024b)

Im Jahr 2019 wurden die Weißen Lupinensorten Frieda und Celina von der DSV zugelassen, die über eine Anthraknosetoleranz verfügen. Das höhere Ertragsniveau der Weißen Lupine hat eine hohe Nachfrage seitens der Landwirtschaft generiert, und die Vermehrungsflächen dieser beiden Sorten liegen mittlerweile über denen der Schmalblättrigen Lupine (Tab. 1).

In geringem Umfang werden auch die Sorten Feodora, Butan und Boros angebaut, letztere ist als endständige Weiße Lupinensorte eingestuft. Aktuelle Sortenempfehlungen der verschiedenen Bundesländer bzw. für die jeweiligen Anbauregionen werden u.a. auf der Homepage der GFL unter www. lupinenverein.de veröffentlicht.

Tab. 2: Merkmalsbonituren von 1 (geringe Ausprägung) bis 9 (starke Ausprägung)


Quelle: Bundessortenamt (2024a), * Neuzulassung 2024.

Die Tabelle 2 bietet eine Zusammenfassung der im Jahr 2024 in der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes eingetragenen Lupinensorten, die in Deutschland von Bedeutung sind, mit ihren wichtigsten Eigenschaften.