Startseite » Anbau » Allgemeines » Boden & Klima
Boden & Klima
Die drei landwirtschaftlich genutzten Lupinenarten unterscheiden sich in ihren Inhaltsstoffen und Verwertungsmöglichkeiten, aber auch hinsichtlich ihrer Ansprüche an Boden und Klima:
- Gelbe Lupine – Fähigkeit zum Kornertrag bereits bei geringer Standortgüte gegeben; bevorzugte Körnerleguminose auf leichten bis sehr leichten Böden mit niedrigen Boden-pH-Werten; sowohl zur Körner- als auch zur Grünfutternutzung geeignet
- Schmalblättrige Lupine – Mittlere Ansprüche an den Standort; weites potenzielles Anbauareal; für Körner- und Grünfutternutzung
- Weiße Lupine – Wegen ihrer höheren Ansprüche eine Körnerleguminose für die besseren Standorte und für Gebiete mit längerer Reifezeit; Grünfutternutzung wegen der großen Samen (Saatgutkosten!) weniger sinnvoll
Die folgende Tabelle fasst einige Eckdaten zur Anbaueignung der drei Lupinenarten zusammen.
Gelbe Lupine (L. luteus) | Schmalblättrige Lupine (L. angustifolius) | Weiße Lupine (L. albus) | |
---|---|---|---|
Boden | Leichte Böden: Sande; schwach lehmige Sande | Leichte bis mittlere Böden: Sande; sandige Lehme; Lößlehme | Mittelschwere Böden: Sandige Lehme; Löß-lehme; Schwarzerden |
pH-Reaktion des Bodens | 4,6 – 6,0 | 5,0 – 6,8 | 5,5 – 6,8 |
Klima | Keine zu hohen Temperaturen während der Jugendentwicklung; trockenes Wetter während der Reife; Vegetationsdauer 135 – 150 Tage (sortenabhängig) | Für alle Klimalagen Deutschlands geeignet, auch für Gebiete mit kurzer Vegetationszeit; Vorgebirgslagen, Küstengebiete; Vegetationsdauer 120 – 150 Tage (sortenabhängig) | Warmes, feuchtes Frühjahr; hohe Erträge erfordern kühle Temperaturen bis Beginn des Streckungswachstums sowie gute Wasserversorgung zur Blüte; Vegetationsdauer 140 – 175 Tage (sortenabhängig) |
Kornertrag | 10 bis 25 dt/ha | 20 bis 45 dt/ha | 20 bis 60 dt/ha |
Aufgrund der recht lange Vegetationszeit der Gelben und die Weißen Lupine sind Standorte zu wählen, die eine sichere Ernte im September bis Oktober ermöglichen. Ist die frühe Ernte ein entscheidendes Kriterium für den Anbau, kann nur die Schmalblättrige Lupine angebaut werden. Durch die unterschiedlichen Wuchsformen stehen Sorten zur Verfügung, die ein sehr breites Spektrum der Abreife abdecken. Endständige Formen reifen in der Regel gleichmäßiger und sicherer ab. Sie sollten besonders auf guten Böden, in niederschlagsreichen Gebieten und in Mittelgebirgslagen angebaut werden. Bei den verzweigten Formen kommt es in den genannten Regionen zu ständigem Neuaustrieb und somit zu unterschiedlicher Abreife. Sie sind daher eher für trockenere Standorte geeignet.
Für einen erfolgreichen Anbau der Lupinen ist die Wahl des Standortes von entscheidender Bedeutung. Im Vordergrund der Standortwahl sollte der pH-Wert des Bodens stehen. Böden mit stauender Nässe und auch flachgründige Böden sind für den Anbau weniger geeignet.
Vegetationsdauer der Lupinenarten
Lupinenart | Tage von Aussaat bis Ernte |
---|---|
Blaue Lupine | 110-130 |
Gelbe Lupine | 150-170 |
Weiße Lupine | 170-190 |
Aus den Boden- und Klimaansprüchen lassen sich die Anbaugebiete ableiten.
Autoren:
Anke Böhme (I.G. Pflanzenzucht) und
Peter Wehling (Julius-Kühn-Institut)
aus: Lupinen – Anbau und Verwertung (Hrsg.: Gesellschaft zur Förderung der Lupine e.V.)