Die Weiße Lupine (Lupinus albus) rückt zunehmend in den Fokus als heimische Eiweißquelle in der Schweinefütterung. In einem aktuellen Versuch am Standort Schwarzenau wurde geprüft, inwieweit sie Sojaextraktionsschrot in der Aufzuchtration von Ferkeln teilweise ersetzen kann. Ziel war es, die Importabhängigkeit zu reduzieren, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken und praxisrelevante Hinweise für die Fütterung abzuleiten.

Versuchsergebnisse im Überblick

Tiergesundheit stabil: Keine negativen Effekte auf Kotbeschaffenheit oder Wohlbefinden.

Futterverwertung solide: Der Futteraufwand pro kg Zuwachs war vergleichbar mit der Kontrollgruppe.

Reduzierte Zuwächse: Sowohl die Futteraufnahme als auch die Gewichtszunahme lagen bei den Lupinenrationen unter dem Niveau der Kontrollgruppe.

Einsatzgrenzen: Bei einem Anteil von bis zu 5 % in der Ration konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Bei höheren Anteilen (10 %) kam es zu Leistungseinbußen.

Wichtiger Aspekt: Für den praktischen Einsatz ist auf den Alkaloidgehalt der Lupinen zu achten. Alkaloidarme Sorten und entsprechende Qualitätskontrollen sind entscheidend.

Einordnung und Ausblick

Die Ergebnisse zeigen, dass die Weiße Lupine in begrenztem Umfang als regional verfügbare Eiweißquelle in der Ferkelfütterung eingesetzt werden kann. Sie bietet Vorteile durch kurze Transportwege, eine verbesserte CO₂-Bilanz und ihr günstiges Aminosäuremuster. Gleichzeitig verdeutlichen die Versuche, dass ihr Einsatz sorgfältig auf die jeweilige Ration abgestimmt und durch Qualitätsprüfungen abgesichert werden sollte.

Fazit: Die Weiße Lupine stellt eine interessante Ergänzung zur Eiweißversorgung dar. Ihr Potenzial hängt jedoch stark von der weiteren Züchtung alkaloidarmer Sorten, praxisnahen Schnelltests und optimierten Fütterungsstrategien ab. Damit bietet sie Chancen für eine nachhaltigere und regionalere Schweinefütterung, auch wenn derzeit noch Grenzen im Einsatz bestehen.