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Ernte, Lagerung und Aufbereitung
Ernte, Lagerung und Aufbereitung
Die verschiedenen Lupinenarten unterscheiden sich deutlich in ihrer Vegetationszeit (Standort und Klimaansprüche). Die Gelbe und die Weiße Lupine sind sehr platzfest, während ältere Sorten der Schmalblättrigen Lupine über eine nur mittelmäßige Platzfestigkeit verfügen. Bei neuen Sorten wurde bei der Züchtung besonders auf die Platzfestigkeit Wert gelegt. Die Schmalblättrige Lupine ist besonders in warmen und trockenen Sommern möglichst Tag genau zu dreschen, bzw. ab einer Kornfeuchte von 16 %. Alternativ empfiehlt es sich besonders in den frühen Morgenstunden bzw. späten Abendstunden in die Bestände zu fahren, wenn die Hülsen elastisch sind und nicht sofort bei Berührung mit der Haspel aufplatzen. Der Drusch ist schonend bei ca. 16 % Kornfeuchte durchzuführen, damit Beschädigungen, wie Bruchkorn oder Haarrisse vermieden werden. Die Produktion für die Futter- und Lebensmittelindustrie erfordert hohe Rohwarenqualitäten. Bruchkorn führt zu erhöhten Pilzbelastungen bzw. zur Oxidation der enthaltenen Öle und somit zu einer deutlich schlechteren Qualität. Im Bereich der Saatgutproduktion ist das besonders wichtig, um eine hohe Keimfähigkeit zu sichern. Hoher Besatz mit Unkräutern ist zu vermeiden, da diese die Lüftung/Trocknung verlängern und trockene Lupinen im Lager rückbefeuchten können. Die in den Betrieben vorhandenen Feuchtemessgeräte sind im Gegensatz zu dem hier abgebildeten Gerät (Abb. 3.6) meist nicht für Lupinen ausgelegt. Die Messung mit anderen Leguminosen-Einstellungen ist ungenau und kann nur einen Anhaltspunkt geben. Grundsätzlich ist das Mahlen dreimal auszuführen, um eine gute und einheitliche Konsistenz des Lupinenmehls zu erhalten. Abhängig von der Konsistenz und dem Aussehen des Mahlgutes kann eine grobe Aussage über die Feuchte getroffen werden (Abb. 3.6).

Abb. 3.6: Ergebnisse der Messung des Feuchtegehaltes einer Lupinenprobe mit unterschiedlichen Feuchtegehalten. (Fotos: Bernd Schachler, Saatzucht Steinach)