Datum

15.01.2020 - 09:00 Uhr

bis
15.01.2020 - 14:00 Uhr

Ort

Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg
Dorfstraße 1
14513 Teltow/ OT Ruhlsdorf

Die Jahrestagung der Gesellschaft zur Förderung der Lupine (GFL) fand am 15. Januar 2020 bereits zum fünften Mal in Ruhlsdorf an dem LELF in Teltow/Ruhlsdorf statt. Dr. Barthelmes vom LELF Brandenburg und Dr. Böhm (1. Vorsitzender der GFL) begrüßten die Tagungsteilnehmer, die der Einladung wieder zahlreich gefolgt waren. Das Tagungsprogramm bot wiederum einen umfassenden Einblick in aktuelle Fragen rund um die Lupinen – vom Anbau bis zur Verwertung.

Zu Beginn gab Frau Böhme, Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung der Lupine, einen Überblick zum Lupinenanbau in Deutschland. Sie stellte die aktuellen Daten zum Lupinenanbau in Deutschland vor. In 2019 lag der Anbauumfang mit 20.900 ha Lupinen etwas unter dem Niveau der Vorjahre. Im Vergleich der Körnerleguminosen werden die meisten Lupinen im ökologischen Landbau angebaut Stand 2018: 41.3%).

In den folgenden Vorträgen stellte Herr Dr. Barthelmes und Frau Wegner von der LFA Mecklenburg-Vorpommern (Gülzow) die Auswertungen der Landessortenversuche für den konventionellen und den m ökologischen Landbau vor. Neben den Blauen Lupinen werden nun auch Sortenversuche mit Weißen Lupinen durchgeführt, da in 2019 neue Sorten zugelassen wurden. In den Öko-LSV’s werden zudem auch zwei Gelbe Lupinen geprüft.

Herr Dr. Bojahr, 2. Vorsitzender der GFL, gab in seinem Beitrag einen kurzen Rückblick auf den GFL-Feldtaf 2019, der am 11. Juni am ZALF in Müncheberg stattgefunden hat und auch in Kooperation mit dem LELF Brandenburg durchgeführt wurde.

In insgesamt drei Vorträgen stand die Verwertung von Blauen Lupinen in der Fütterung im Vordergrund. Frau Dr. Witten vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst stellte mehrjährige Untersuchungsergebnisse zur Nährstoffzusammensetzung der Blauen Lupinen vor, die u.a. auch die Gehalte an Aminosäuren sowie Vitamin B1 und B2 beinhalteten. Diese Inhaltsstoffe haben einen besonderen Stellenwert, da im Ökologischen Landbau der Einsatz synthetisch hergestellter Aminosäuren nicht zulässig ist und somit die Gehalte in den Futterkomponenten von herausragender bedeutung sind.

Dr. Graf v. Reichenbach von der Firma Deutsche Tiernahrung Cremer (DTC) stellte das Verfahren der hydrothermischen Aufbereitung von Lupinen sowie die damit verbundenen Vorteile in der Fütterung vor.

Aberundet wurde der Bereich Fütterung von Herrn Fricke vom Alfred-Wegner-Institut (AWI) in Bremerhaven, der den Einsatz von Lupinenmehl in der Aquakultur vorgestellt hat. Die Untersuchungen zeigen eindrucksvoll, dass Lupinenmehl ein sehr guter Ersatz für Fischmehl und Sojamehl sein kann.

Frau Dr. Ruge-Wehling vom Julius Kühn-Institut gab eine Einschätzung zu der Anthraknose-Resistenz bzw. -Toleranz bei Blauer, Gelber und Weißer Lupine sowie den Einsatz von physikalischen Verfahren zur Saatgutbehandlung der samenbürigen Anthraknose-Krankheit.

Dr. Reckling vom ZALF stellte erste Ergebnisse einer online-Umfrage zu Entwicklungen im Lupinenanbau vor, die im Rahmen des Lupinen-Netzwerkes im Jahr 2019 von Oktober bis Dezember durchgeführt wurde. Ausgewertet werden konnten Rückmeldungen von 69 ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben, die sowohl Weiße als auch Blaue Lupinen angebaut haben.

Abschließend entführten zwei Praktiker alle TeilnehmerInnen in die Welt des erfolgreichen Anbaus von Weißen Lupinen. Beide Praktiker, Herr Rickert, konventionell wirtschaftender Landwirt auf der Insel Fehmarn, und Herr Stuckert, ehemaliger Betriebsleiter vom ökologisch bewirtschafteten Gut Klepelshagen und jetztiger Bioland-Berater, konnten eindrucksvoll schildern, dass sie über viele Jahre den Anbau der Weißen Lupine auf ihren Betrieben mit viel Know-how und Liebe zu dieser Kultur perfektioniert haben, um gute Ernte einfahren zu können.